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Grenzenlos Kultur Vol. 26
Werke von Ludwig van Beethoven und Arnold Schönberg
Ouvertüre Nr 2 zur Oper Leonore
op. 72
Arnold Schönberg
Ode an Napoleon Bonaparte op. 41
für Streichorchester, Klavier
und Sprecher
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55, Eroica
Ludwig van Beethoven wollte seine 3. Sinfonie ursprünglich Napoleon widmen, den er als Helden verehrte. Mit dessen Krönung zum Kaiser sah er ihn jedoch als Tyrannen, der die freiheitlichen Ideale der Französischen Revolution verriet. Wutentbrannt soll der Komponist daraufhin die Widmung „intitolata Bonaparte“ vom Titelblatt gekratzt und mit Eroica – Heroische Sinfonie überschrieben haben. Revolutionär bleibt jedoch die Musik: Mit seiner 1804 uraufgeführten Dritten legte Beethoven den bahnbrechenden Grundstein der großen klassisch-romantischen Sinfonie-Gattung. Und dann verhinderte Napoleons Belagerung von Wien im Jahr 1805 auch noch die Aufführungen des Fidelio, Beethovens neuer (und einziger) Oper, die in der Urfassung nach ihrer Protagonistin Leonore betitelt war und die Frage nach individueller und kollektiver Freiheit angesichts tyrannischer Unterdrückung behandelt. Zu Beginn des Konzertes erklingt die Leonoren-Ouvertüre in der Version der Uraufführung, die wie ein programmatisches Tongedicht bereits die gesamte Oper zusammenzufassen scheint.
Auch Arnold Schönbergs knapp 150 Jahre später entstandene Ode an Napoleon Bonaparte für Sprecher, Klavier und Streichorchester ist ein unüberhörbares Bekenntnis zur Menschlichkeit: Der Komponist suchte gezielt nach einem Text über Tyrannei, um ein deutliches Statement gegenüber der nationalsozialistischen Diktatur abzugeben. Scheinbar zufällig aufeinander folgende Tonreihen symbolisieren die diktatorische Willkür, zugleich verarbeitet Schönberg aber auch musikalische Zitate aus der Marseillaise und vielfach von Beethoven. Der Sprecher wiederum soll deklamieren wie Hitlers erbitterter Gegner Churchill. Eine Aufgabe, die bei Alexander Spemann aus dem Opernensemble des Staatstheater Mainz in besten Stimmbändern liegt, zumal an der Seite des versierten Pianisten und Schönberg-Spezialisten Vladimir Stoupel.
Werke von Ludwig van Beethoven und Arnold Schönberg
19:00 Uhr - Auftakt
Das Theater öffnet 75 Minuten vor Konzertbeginn.
Besuchen Sie vor oder nach der Vorstellung gern unser Theaterrestaurant ZUM GRÜNEN KAKADU am Gutenbergplatz.
Dirigent: Lothar Koenigs
Klavier: Vladimir Stoupel
Sprecher: Alexander Spemann
Philharmonisches Staatsorchester Mainz
Werke von Jón Leifs, Ludwig van Beethoven und Bohuslav Martinů
von Jacques Offenbach (1864)
von Samuel Penderbayne (2019)
von Engelbert Humperdinck (1893) / halbszenische Aufführung