Dass Kinder zu Hause im Wohnzimmer tanzen, ist nichts Ungewöhnliches. Der Unterschied ist, dass Lin nie damit aufhörte, als er älter wurde. Lin van Kaam wurde 1997 als Sohn niederländischer Eltern in Belgien geboren und wuchs in Norwegen auf. Er ist das jüngste von sieben Kindern. Lins Mutter ist eine aufgeschlossene und starke Frau, die ihn dazu ermutigte, zu spielen und kreativ zu sein. Sein Vater, Pierre van Kaam, ist bildender Künstler, was dazu führte, dass Lin schon in jungen Jahren mit Kunst und Museen in Berührung kam. Außerdem wurde Lin stark von einer freien Underground-Bewegungsszene in Südnorwegen beeinflusst, wo er ein breites Spektrum an Tanzgenres und Bewegungspraktiken sowie Philosophien und Weltanschauungen kennenlernte.
Von 2016 bis 2019 absolvierte Lin seine Ausbildung für zeitgenössischen Tanz an der Nationalen Kunstakademie Oslo (KHiO). Nach seinem Studium begann er für Aura Dance Theater in Kaunas, Litauen, zu tanzen. Dort blieb er ein Jahr, bevor er sich 2020 der norwegischen Nationalkompanie für zeitgenössischen Tanz, Carte Blanche, anschloss. Zwei Jahre später verließ van Kaam Norwegen, um ein Stück für Club Guy and Roni in Groningen zu tanzen.
Letzte Spielzeit war er als Gasttänzer in der Produktion Nostalgia, die von Guy Weizman und Roni Haver choreographiert wurde, zu sehen. Lin van Kaam ist nun festes Ensemblemitglied von tanzmainz und unter anderem in den Produktionen Follow me und History is Mostly Made of Flesh zu sehen.