Der junge ukrainische Bariton Daniel Semsichko wurde in der westukrainischen Stadt Uschhorod, direkt an der Grenze zur Slowakei, geboren. Dort begann er seine musikalische Ausbildung an der Musikschule Nr. 1 unter der Leitung von Maria Mudranynets. Im Jahr 2018 trat er in die nach Desideriy Zador benannte Musikfachschule ein, wo er in der Klasse von Nadiia Pidgorodska Gesang studierte. Während seines vierjährigen Studiums sammelte er vielfältige Konzerterfahrungen und nahm erfolgreich an nationalen und internationalen Wettbewerben teil. Besonders hervorzuheben ist der Internationale Vasyl-Slipak-Wettbewerb für junge Sänger 2019 in Lviv, bei dem Daniel den 1. Preis gewann. Während dieses Wettbewerbs lernte er den Opernregisseur, künstlerischen Leiter und Musikwissenschaftler Axel Kresin kennen – eine Begegnung, die seiner künstlerischen Entwicklung wichtige Impulse gab.

Seit 2022 studiert Daniel an der Hochschule für Musik Mainz (HfMM) in der Gesangsklasse von Andreas Karasiak. Im Rahmen seines Studiums wirkte er in zahlreichen Projekten mit und konnte dabei ein breites Repertoire erarbeiten. Seine Teilnahme an der Barock Vokal Akademie unter der Leitung von Elizabeth Scholl war 2023 ein wichtiger Schritt für den Erwerb spezieller Fähigkeiten und Kenntnisse im Bereich der Barockmusik. Ebenfalls 2023 wurde er mit einem der ZIRP-Stipendien (Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz) ausgezeichnet. Seit Anfang 2024 hat er die Gelegenheit, als Mitglied des Jungen Ensembles am Staatstheater Mainz mitzuwirken, wo er bereits die Rolle des Juri in der Oper humanoid von Leonard Evers, die Rollen des Kai / Räuber / Prinz im Musiktheater Die Schneekönigin von Samuel Penderbayne sowie die Rolle des Graf Prokesch-Osten in der Oper L’Aiglon von Arthur Honegger und Jacques Ibert übernehmen durfte. Im November 2024 gab Daniel sein Debüt als Papageno in der HfMM-Produktion von Mozarts
Zauberflöte.

Im Sommer 2024 nahm er erstmals am Neustädter Meistersingerkurs unter der Leitung von Prof. Claudia Eder teil und wurde beim Wettbewerbskonzert mit dem 1. Förderpreis und dem Publikumspreis ausgezeichnet. 2025 kehrte er zum Kurs zurück und gewann den 1. Preis beim Wettbewerbskonzert. Im Jahr 2025 erhielt er außerdem ein Stipendium des Richard-Wagner-Verbandes, das ihm den Besuch der Bayreuther Festspiele ermöglichte. Damals wurde er auch für die Teilnahme am internationalen Stipendienkonzert ausgewählt

In der Spielzeit 25/26 setzt er seine Mitwirkung im Jungen Ensemble des Staatstheaters Mainz als Diener in der Oper Chronoplan von Julia Kerr, als Lautsprecher in der Oper Der Kaiser von Atlantis von Viktor Ullmann und als Councilman in der Oper Breaking the Waves von Missy Mazzoli fort.