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Grenzenlos Kultur Vol. 26
nach Marieluise Fleißer in einer Fassung von Alina Fluck & Kundry Reif
Gustl, bester Schwimmer im Ort, Frauenschwarm, Kleinstadtheld, verliebt sich in Frieda, eine unabhängige und melancholische Einzelgängerin. Als Gustl Anspruch auf Friedas Arbeitskraft und Erbe erhebt, zerbricht ihre Liebe an den aufgedeckten unterschiedlichen Vorstellungen von Beziehung. Gekränkt in seiner Männlichkeit und mit zerbrochenem Herzen, verschwört Gustl seine Schwimmmannschaft zu einem misogynen Haufen, Hauptziel ihres Hasses ist Frieda. In ihrem Schwimm- und Körperkult schwappen bald die ersten nationalsozialistischen Gedanken auf, sie verwüsten den jüdischen Friedhof und spielen sich als Sitten- und Moralpolizei im Ort auf. Frieda bleibt nichts anderes übrig, als der Enge ihrer Herkunft zu entfliehen.
Marieluise Fleißers Roman, obwohl 100 Jahre alt, besticht durch aktuelle Themen und Fragen: Wie wichtig ist (ökonomische) Unabhängigkeit in einer Beziehung? Wie wird Liebe durch Arbeit, Abhängigkeitsverhältnisse und das Verständnis vom eigenen Selbst beeinflusst? Weiterhin untersucht die Inszenierung „Männlichkeit” als soziales Konstrukt und zeigt erschreckende Parallelen zu heutigen Tendenzen auf. In der Figur des Gustl wird deutlich, wie sich unterdrückte Trauer und Verletzung in Wut und Hass sublimieren.
nach Marieluise Fleißer in einer Fassung von Alina Fluck & Kundry Reif
Zu Beginn: Festivaleröffnung und Verleihung des Carl Zuckmayer-Arbeitsstipendiums
Dauer: 1 Stunde 15 Minuten
Hinweis: Darstellung von Gewalt, Nacktheit, Stroboskoplicht, plötzliche Lichtänderungen, Rauch/Nebel
Das Theater öffnet 60 Minuten vor der Vorstellung.
Fotos (c) Anna Permesang
Diplominszenierung an der HfS Ernst Busch Berlin
Regie: Alina Fluck
Bühne und Kostüm: Marleen Johow
Dramaturgie: Kundry Reif
Mitarbeit Bühne und Video: Nils-Thore Grundke
Musik: Alexander Zwick
Gustl: Dennis Svensson
Scharrer: Philipp Lehfeldt
Minze: Maurice Läbe
Frieda: Laura Talenti
Zeck: Julius Gruner
Riebesand: Joshua Kliefert
Licht: Mirko Graupner
Ton und Video: Christian Malejka